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Vergangenes Jahr entstanden 276.000 Wohnungen in Deutschland – trotzdem herrscht ein Wohnungsmangel in Berlin. Wie kann das sein?

276.000 neu erstellte Wohnungen in 2016 klingt viel, dennoch sind sich Immobilienwirtschaft und Bundesregierung einig: In Berlin wird deutlich mehr Wohnraum benötigt. Laut einer Berechnung des Bundesverbandes der deutschen Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) würde es seit 2009 ein Baudefizit von rund einer Million Wohnungen geben. Um den wachsenden Bedarf an Wohnraum allein in der Hauptstadt zu decken, müssten 320.000 neue Wohnungen bis 2030 in Berlin entstehen. Dies ergab die Postbank Studie „Wohnatlas 2016“.

Unter den eingangs erwähnten 276.000 Neubauwohnungen sind nur 52.000 Mietwohnungen. Dieser Wohnungsengpass lässt die Mieten und Preise für Wohneigentum steigen. Auswertungen des Berliner Mietspiegels, die im Mai 2017 veröffentlichten wurden, verraten, dass die Mieten in den vergangenen zwei Jahren um 9,4 Prozent gestiegen seien. Berliner, die also 2016 eine Wohnung suchten, mussten bei neu abgeschlossenen Mietverträgen mit durchschnittlich 9,46 Euro rechnen – in Innenstadtbezirken sogar mehr.

Neben den steigenden Mietpreisen stellt sich zusätzlich folgende Frage: Wo sollen die neuen Wohnungen entstehen? Bereits heute zeigt sich, dass das Bauland innerhalb des S-Bahn-Ringes geringer und somit teurer ist. Carsten Sellschopf, Geschäftsführer der Instone Real Estate, lässt wissen, dass sich die Baulandpreise nahe der Stallschreiberstraße in Mitte auf der Grenze zu Kreuzberg innerhalb von zwei Jahren von 1.000 auf 2.000 Euro pro Quadratmeter verdoppelt haben. Selbstverständlich wirkt sich dies auf Miet- oder auch Kaufpreise aus.

Im Bezug darauf gibt Karsten Jungk, Geschäftsführer von Wüest Partner Deutschland folgende Prognose ab: “Besonders starke Zuwächse erwarten wir in den Berliner Randlagen. Vor allem in den nordöstlichen Bezirken Berlins wird die Einwohnerzahl überdurchschnittlich steigen.“ Gleichzeitig fordern beide Projektentwickler den Berliner Senat auf, die Infrastruktur über den S-Bahn-Ring hinweg verstärkt auszubauen. So könne der Berliner Speckgürtel nachhaltig erreichbar sein und für den potenziellen Mieter oder auch Käufer attraktiver gemacht werden.

Nach wie vor stellt Berlin den attraktivsten Immobilienmarkt Europas dar. Nach einer Studie von PwC und ULI zu Immobilientrends von 2015 hat Berlin die Stadt München von ihrem Spitzenreiterplatz verdrängt.

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 Quelle: Berliner Morgenpost “Berlin braucht 320.000 neue Wohnungen„,Druck auf dem Berliner Wohnungsmarkt nimmt zu“, „Wohnungsmangel in Großstädten trotz Baubooms“

Immobilien: Berlin

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