Die Deutschen legen ihr Geld gerne auf dem Sparkonto oder dem Sparbuch an – und verzichten damit auf Rendite. Dass viele bei renditestärkeren Anlagemöglichkeiten zurückhaltend sind, wird gerne mit der berühmten „German Angst“ vor dem Risiko begründet. Die Finanzwissen-Studie der RWB Group zeigt eine weitere mögliche Ursache: Nur 55% der Deutschen trauen es sich demnach zu, in Wertpapiere zu investieren.
Kredit aufnehmen einfacher als Aktien kaufen
Im Auftrag des Anbieters für Private-Equity-Lösungen hat das Marktforschungsinstitut GfK in der repräsentativen Studie untersucht, welche Tätigkeiten rund um Finanzangelegenheiten die Deutschen kennen und glauben, erledigen zu können. Wie die Untersuchung zeigt, sehen sich knapp 80% in der Lage, einen Kredit aufzunehmen.
“Das Investieren in Aktien oder Fonds ist sicher nicht schwieriger als einen Kredit abzuschließen. Das Problem ist eher ein psychologischer Effekt: Mit einem Kredit ist sofortiger Konsum möglich. Das Ergebnis langfristiger Geldanlage zeigt sich hingegen erst nach vielen Jahren”, sagt Horst Güdel, Vorstand und Gründer der RWB Group.
Jüngere trauen sich weniger zu
Einen Vertrag zur Altersvorsorge aufzunehmen, trauen sich der Studie zufolge drei von vier Bundesbürgern zu. Knapp 90% der Deutschen sind überzeugt, eine Versicherung wechseln oder abschließen zu können. Dazu, Geld abzuheben oder Überweisungen zu tätigen, sehen sich erwartungsgemäß fast alle in der Lage: Jeweils mehr als 95% der Deutschen gaben dies in der Studie an.
Wie die Untersuchung weiter zeigt, sind vor allem jungen Menschen unsicher, wenn es um Finanzangelegenheiten geht. Von den unter 30-jährigen trauen sich nur rund 38% zu, in Aktien oder Fonds zu investieren. In der nächst höheren Altersgruppe, den 30 bis 39-jährigen, sind es schon 51%. Von den über 40-jährigen sehen sich mehr als 60% in der Lage, Geld in Aktien oder Fonds anzulegen. Für die Studie wurden insgesamt 1.004 Menschen befragt.
Es gibt weitere Ursachen
Das Income Barometer von J.P. Morgan hat weitere Ursachen herausgefunden, warum Deutsche bei Investments in Wertpapiere so zögerlich agieren. Dabei wurden mehr als 8.000 Männer und Frauen in ganz Europa befragt, darunter etwa 2.100 aus Deutschland. Dabei gaben 24% der Deutschen an, vom Thema Geldanlage keine Ahnung zu haben.
Zu wenig Kapital
Mit 43% ist das häufigste Argument der Deutschen, dass sie nicht über das nötige Kapital verfügen, um Geld anzulegen. Dabei liegen nach Angaben von J.P. Morgan über 2,2 Billionen Euro in kaum verzinsten, kurzfristigen Anlagen. Würden nur 10% davon in höher rentierliche Aktien oder Anleihen investiert, würde sich die Gesamtrendite der jeweiligen Portfolios deutlich steigern, ohne das Risiko deutlich zu erhöhen, rechnet J.P. Morgan vor.
Zu unflexibel
18% der Deutschen gaben beim Income-Barometer an, dem Kapitalmarkt fernzubleiben, weil sie dann nicht mehr flexibel über ihr Geld verfügen können. Darin zeigt sich auch das fehlende Wissen vieler Anleger. Schließlich können Anteile an Investmentfonds, Aktien und Anleihen börsentäglich verkauft werden.
Zu hohe Kosten
11% der Befragten gaben an, dass die hohen Kosten sie von der Geldanlage abhalten. Sicherlich gibt es viele Anlageprodukte, bei denen die Gebühren sehr hoch sind. Allerdings gibt es auch Anlagemöglichkeiten, bei denen geringe oder gar keine Gebühren anfallen. Bei iFunded investieren Anleger in attraktive Immobilien-Investments mit festen Zinsen von bis zu 7% und zahlen keinerlei Gebühren.
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