Immobilien für alle: Per Crowdinvesting können Anleger sich etwa an Luxushäusern beteiligen. Die Risiken sind aber hoch

Ein Penthouse an der Spree, eine Villa auf Mallorca oder doch lieber ein Luxusresort an der Ostsee? Wer die Wahl hat, hat die Qual. Das gilt nicht nur für Superreiche. Sondern auch für Kleinanleger, die sich an diesen Projekten beteiligen wollen. Möglich wird das über das Crowdinvesting. Die Idee: Entwickler sammeln Geld bei vielen Kleinsparern ein und realisieren so ihr Immobilienprojekt. Die Anleger bekommen dafür Zugang zu einem Markt, auf dem sie sonst nicht mitmischen könnten. Sie können sich mit kleinenBeträgen an großen Projekten beteiligen. Statt alleine zu investieren, teilen sie sich das Risiko mit vielen anderen Kleinsparern. Zusammen sind sie die Crowd, zu Deutsch: der Schwarm. Für ihre Anlage stellen die Entwickler ihnen eine Rendite von fünf bis sieben Prozent in Aussicht. In einer Zeit niedriger Zinsen ist das ein Traum – allerdings einer, der mit einem hohen Risiko verbunden ist. Denn geht der Entwickler pleite, droht den Anlegern im schlimmsten Fall der Totalverlust. Sie sollten daher wissen, worauf sie sich da einlassen.

DAS CROWDINVESTING Entwickelt worden ist das Crowdinvesting ursprünglich, um Kleinanlegern die Möglichkeit zu geben, sich an Start-ups zu beteiligen. Mittlerweile können Verbraucher ihr Geld auf diese Weise aber auch in Immobilien investieren. Auf dieses Segment haben sich bereits mehrere Anbieter spezialisiert. Sie heißen Bergfürst, Exporo, Home Rocket, iFunded, Zinsland oder Zinsbaustein. Allein im ersten Halbjahr haben sie bereits 58,1 Millionen Euro für Immobilienprojekte bei Kleinanlegern eingesammelt. Das Geld fließt je nach Vorhaben in den Bau oder die Sanierung von Wohnkomplexen, Luxusappartements oder Bürogebäuden. In manchen Fällen wird so auch die Errichtung von Pflege- oder Studentenwohnheimen, von Logistikzentren oder Supermarktimmobilien finanziert. Realisiert werden diese Projekte aber nur, wenn sich auch genug Anleger finden, die mitmachen. Um das zu tun, müssen Verbraucher sich auf der Internetseite der Anbieter registrieren und in der Regel das Gelddannauchsofortüberweisen.Beteiligen sich dann doch nicht genug Kleinsparer an dem Projekt, wird ihnen das Geld wieder erstattet. Für die Entwickler ist das Crowdinvesting eine Möglichkeit, das nötige Kapital zusammen zu bekommen. Denn in der Regel erhaltensievon derBankhöchstenseinenKreditinHöhevon 80 Prozentderbenötigten Summe. Den Rest müssen sie selbst beisteuern – oder ihn sich bei anderen Investoren leihen. Kleinanleger holen die Entwickler über Crowdplattformen dabei vor allem deshalb gerne ins Boot, weil sie ihnen in der Regel weniger Zinsen bietenmüssen, alsdas beiinstitutionellenInvestoren der Fall wäre.

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