Der Begriff Niedrigzins steht in der Regel für das volkswirtschaftliche Leitzinsniveau bzw. für den Leitzins. Letzterer wird von den Zentralbanken festgelegt und ist Grundlage für die Entwicklung der Kredit- und Anlagezinsen. Niedrigzinsphasen wechseln sich laut Wirtschaftstheorie zyklisch mit Hochzinsphasen ab. Wann von einem Niedrigzins die Rede ist, hängt vom Kontext und der subjektiven Bewertung ab.

Viele Immobilienkreditnehmer halten Zinssätze von zwei Prozent beispielsweise für hoch. Derselbe Satz ließe sich hinsichtlich der Geldanlage als Niedrigzins bezeichnen. Die Inflationsrate dient bei der Einschätzung hoher und niedriger Zinsen als Referenzwert. Alle niedrigverzinsten Geldanlagen zeichnen sich durch geringen Spareffekt aus. Vermögenszuwachs ist bei Niedrigzins kaum zu erwarten. Wie hoch der Spareffekt einer Geldanlage tatsächlich ist, ist neben dem Zinssatz vom Verbraucherpreisindex abhängig.