Steigende Immobilienpreise: Familien flüchten aus der Großstadt

Die seit Jahren steigenden Immobilienpreise erfreuen vor allem Anleger, die in Immobilien investiert haben. Vor allem der große Zuzug in die Städte befeuert die Preisentwicklung. Und der Trend ist ungebrochen: Singles, Berufseinsteiger, Studenten und Zuwanderer zieht es weiterhin in die Städte. Auch ein Grund, warum die aktuellen Projekte von iFunded bei Anlegern auf große Nachfrage stoßen. Es gibt jedoch auch eine Gruppe, die aus den Großstädten ins Umland flüchtet: Familien in Deutschland können und wollen sich die Mieten und Preise für Wohnraum in Zentrumsnähe nicht mehr leisten. Diesen Trend untermauert eine aktuelle Studie.

Studie: Erst rein, dann raus
Die aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln vergleicht 71 Großstädte mit den 330 umliegenden Kreisen und stellt fest: die deutschen Großstädte wachsen zwar weiter rekordverdächtig, doch im Saldo zieht es mehr Menschen innerhalb Deutschlands raus als rein in die Städte. Junge Leute gehen zwar zum Studium und wegen des Jobangebots in die Stadt, nach Gründung einer Familie suchen sie jedoch wieder das Weite. Sie gehen raus in die nähere Umgebung, wo Wohnen günstiger ist und zudem stetig neue Arbeitsplätze entstehen.

Fokus der Studie auf Wanderungssaldo im Inland
Das Wachstum der Bevölkerung in den Städten wird von zwei Aspekten beeinflusst: die Zuwanderung aus dem Ausland und die Zahl der jüngeren Bevölkerungsgruppen aus dem Inland. Da 68 von 71 Großstädten eher Zuzüge als Fortzüge aus dem Ausland verzeichnet, beschäftigt sich die Studie nicht mit den Wanderungsbewegungen aus dem und in das Ausland, sondern ausschließlich mit dem Wanderungssaldo im Inland.

Erkennbar ist, dass die sieben größten Städte alle im Saldo deutsche Einwohner verlieren und somit die Umsiedlung ins Umland in den vergangenen Jahren zugenommen hat. Die Grafik des IW veranschaulicht die Zu- und Auswanderung deutscher Einwohner in kreisfreie Großstädte. Im Zeitraum von 1995 bis 2002 befand sich Deutschland laut des IW in einer sogenannten „Dekonzentrationsphase“. Wohingegen Deutschland sich von 2003 bis 2013 in einer Konzentrationsphase befand. Grund hierfür sind die Veränderung der Immobilienpreise und die wachsende Attraktivität der modernen Großstädte.

Heutzutage wandern wieder zunehmend Deutsche aus den Städten ins Umland. Die Attraktivität der Städte bleibt. Da aber in den letzten Jahren sowohl die Mietpreise als auch die Immobilienpreise stark gestiegen sind und das Wohnangebot knapper geworden ist, verlieren die Städte für bestimmte Bevölkerungsgruppen an Anziehungskraft.

Push- und Pull-Faktoren
Laut der Studie wird bei der Ursachensuche zwischen Push- und Pull-Faktoren unterschieden. Unter Push versteht man die Aspekte, die Einwohner aus den Städten treiben, in dem Fall die Miet- und Wohnpreise. Der Pull-Effekt jedoch beschreibt die Attraktivität der Städte mit einem Vielseitigen Angebot an Freizeitaktivitäten, Infrastruktur, Arbeitsplätzen.

Eine weitere Interpretation der zunehmenden Auswanderung ist laut des IW, dass das Umland der Großstädte inzwischen auch eine steigende Anzahl an Arbeitsplätzen vorweisen kann. Die Studie bestätigt, dass die Produktivität (Bruttoinlandsprodukt je Einwohner) im Zeitraum von 2011 bis 2016 im teil-urbanisierten Raum am stärksten gestiegen ist. Ziel ist es nun, eine Balance zu finden. Das IW spricht von einer „richtige(n) Mischung verschiedener wohnungspolitischer und infrastruktureller Maßnahmen“ (IW-Kurzbericht 20/2019). Dazu gehört, den Wohnraum innerhalb der Städte auszuweiten, aber auch eine verbesserte Infrastruktur innerhalb des urbanen Raumes zu gewährleisten.

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